Jella Haase hat sich mittlerweile daran gewöhnt, immer wieder als Chantal angesprochen zu werden. Die 25-Jährige nimmt es mit Humor. Sie ist eben mit den drei Teilen von „Fack ju Göhte“ berühmt geworden – die Menschen verbinden sie mit der prolligen Schülerin. Jetzt kommt ein neuer Film mit Jella Haase ins Kino. In „Vielmachglas“ spielt die Berlinerin eine junge Frau, die nicht weiß, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. Marleen jobbt, kann sich aber auf keinen Studiengang festlegen und ist frustriert darüber, dass sie noch bei ihren Eltern zu Hause wohnt. Ihr weit gereister Hippie-Bruder (Matthias Schweighöfer) bringt sie dazu, auf einen Roadtrip zu gehen, auf dem Marleen viele Abenteuer erlebt und sich selbst begegnet.
Marleen hat kein einziges Mal ein Smartphone in der Hand. Ganz schön revolutionär für einen Film, der 2018 spielt.
Das haben wir ganz bewusst so entscheiden. Wir wollten erzählen, dass es noch möglich ist, ohne Smartphone zu leben. Es sollte wie eine Befreiung sein. Hätte meine Rolle ständig auf Google Maps den Weg zum Bahnhof gesucht, wäre sie nicht so sehr an ihren Abenteuern gewachsen. Marleen war komplett auf sich alleine gestellt – das verliert man ja heute oft, weil man ständig alles nachschauen kann. Und natürlich war es uns auch wichtig, dass Marleen nicht ständig von ihren Eltern angerufen wird.
Schaust du selbst viel in dein Smartphone?
Ein Freund von mir ruft immer, wenn ich mal wieder nur in mein Telefon gucke: „JELLA, ECHTES LEBEN!“ Da denke ich mir: Stimmt, haste Recht! Vielleicht ermutigt der Film ja auch den einen oder anderen, es mal ohne Handy zu probieren. Das würde mich freuen.
Das ist für die meisten kaum vorstellbar.
Stimmt, heute muss man immer erreichbar sein, das wird mittlerweile einfach erwartet. Und wenn man es dann mal nicht ist, finden es alle gleich komisch. Oder fragen: „Ist alles gut bei dir, habe ich irgendetwas falsch gemacht?!“ Nur, weil man mal nicht sofort zurückschreibt! Davon sollte man sich befreien. Auch im Urlaub. Am besten ganz oft das Handy weglegen.