Der Calliope mini wird gerne als kleiner Minicomputer bezeichnet, was eine durchaus treffende Beschreibung ist. Die sternförmige Platine, die das Herzstück des Sets darstellt, vereint viele Komponenten, wie zwei Taster, eine 5x5 LED-Anzeige (Matrix), Lautsprecher, eine RGB LED, Sensoren für Licht, die Temperatur und die Lage, Mikrofon, Touch-Pins und Bluetooth. Auf so engem Raum ist das eine ganze Menge. Das Versprechen des Herstellers ist, dass diese Komponenten mit einfachen Editoren (Programmierumgebungen) angesteuert werden können. Denn eine schön designte Platine mit vielen Funktionen zu haben ist zwar nett, lebendig wird das Ganze aber erst durch eigene Programme.

Die Selbstbeschreibung auf der Website des Calliope mini passt bereits sehr gut. Es handelt sich um eine kleine Platine mit sternförmigen Ausmaßen, den oben genannten Funktionen und einer breiten Auswahl an Programmierumgebungen beziehungsweise Editoren, mit denen eigene Programme erstellt werden können. Die Verpackung ist klein und schlicht gehalten, aber trotzdem schön designt. Insgesamt stört die Verpackung nicht oder wirkt fehlplatziert. Ganz im Gegenteil ist die Verpackung aus Pappe umweltfreundlich, nimmt nicht viel Platz weg und beherbergt trotzdem einen umfangreichen Schatz aus Calliope-mini-Platine, Batterien (2x AAA), Batterie-Fach, USB-Kabel, Anleitung und einigen Aufklebern. Das ist insgesamt sehr erfreulich, denn dadurch ist der Calliope mini direkt einsatzbereit, denn was zum Programmieren notwendig ist, befindet sich alles online.

Die Inbetriebnahme ist denkbar einfach. Entweder die Batterien in das beigelegte Fach einsetzen und ebendieses an den Calliope mini anschließen oder das vorhandene USB-Kabel nutzen, um die Platine am PC, Mac oder Laptop anzuschließen. Ein Programm wird ganz einfach über ein USB-Kabel an den Calliope mini übertragen. Wer eine Programmierumgebung auf einem Tablet oder Smartphone nutzt, kann die Programme auch über Bluetooth übertragen. Die Besonderheit ist, dass ein eventuell schon bereits vorhandenes Programm dadurch überschrieben wird. Nach erfolgreicher Übertragung des neuen Programms wird es automatisch gestartet.

Der Calliope mini richtet sich an einen sehr umfassenden Personenkreis. Die verschiedenen Editoren und Plattformen erlauben es, verschiedene visuelle und textbasierte Programmiersprachen zu nutzen, so dass für jede Altersklasse etwas dabei ist. Die Hardware ist einfach zu bedienen und in der Grundausführung, ohne mögliche Erweiterungen hinzuzuzählen, ohne Löten oder umfangreiche Konstruktionen einsatzbereit. Daher eignet sich der Calliope mini bereites für die Grundschule und kann über die Sekundarstufe bis zu erfahreneren Anwendern*innen eingesetzt werden. Bei den höheren Altersstufen werden dann allerdings recht schnell Erweiterungen notwendig, um komplexere Ideen und Entwicklungsprojekte umsetzen zu können, was aber durch die vielseitigen Schnittstellen des Calliope mini kein Problem darstellt.

Darüber hinaus steht ein breites Spektrum an Unterrichtsmaterialien zur Verfügung. Unter der Rubrik Schulmaterial ist auf der Website des Calliope eine ganze Liste von unterschiedlichen Materialien und Projekten für alle Altersklassen und Erfahrungsstufen vorhanden. Zusätzlich gibt es viele Kurse, Workshops und Lehrerfortbildungen, die in Zeiten von COVID-19 auch vielfach online durchgeführt werden.

Die schnelle Antwort ist: Ja, definitiv! Die ausführliche Antwort ist, dass berücksichtigt werden muss, wohin die Reise gehen soll. Die Konkurrenz auf dem Markt der Platinen, Lern-Hardware und generell den bildungsorientierten Sets zum Erlernen von Hardware und Software ist nicht gerade klein. Wer von Anfang an weiß, dass deutlich mehr mit der Hardware gemacht werden soll, ist vielleicht beim Arduino, Raspberry Pi oder dergleichen besser aufgehoben. Trotz der möglichen Erweiterungen für den Calliope mini. Die Kosten der Calliope mini sind unterschiedlich, je nachdem, ob noch zusätzliche Komponenten mitgeliefert werden. Ein Standard-Set ist durchaus für circa 35 Euro zu haben. Mit etwas mehr Umfang steigt der Preis auf 45 Euro und mehr. Nach oben hin sind (fast) keine Grenzen gesetzt, da es auch größere Starter Kits und andere zusammengestellte Boxen gibt, die 70 Euro und mehr kosten können.

Diese Frage lässt sich aber selten gut von Anfang an beantworten. Erst recht nicht ausführlich und präzise, da oft erst klar wird, wohin die Reise gehen soll und was alles möglich ist, wenn Lehrer*innen und Schüler*innen gleichermaßen überzeugt und mit Begeisterung bei der Sache sind. Daher ist der Calliope mini sehr häufig ein guter Einstieg in die Welt der Platinen, Hardware und der Programmierung. Kinderleicht zu bedienen und bereit für viel Fantasie.