Prinzipiell ist der Einsatz des Starter Kits sehr einfach. Die „Read Me First“ PDF-Datei erklärt die grundlegende Handhabung mit dem Steckbrett (Breadboard, Steckplatine). Dieses Dokument fungiert als Startpunkt, denn es verweist auch auf die anderen Dateien, zum Beispiel die Tutorials in C, Python und Java.
Im Dokument mit den Anleitungen gibt es am Anfang noch einige Hinweise zur Sicherheit mit der Elektronik, damit auch nicht schief läuft. Anschließend folgen viele Bilder und Erklärungen zu den unterschiedlichen Raspberry Pi Modellen und wie ein Betriebssystem auf dem Pi installiert werden kann. Ein wichtiger Schritt für Neulinge, die mit der Hardware noch gar nichts gemacht haben. Die Anleitungen sind so ausführlich und gut bebildert, dass auch der englische Text leicht nachzuvollziehen ist.
Es ist sicherlich für viele möglich, nur anhand der Screenshots, die mit Pfeilen auf wichtige Bereiche, Schaltflächen und Ausgaben hinweisen, zum Beispiel die Installation des Betriebssystems vorzunehmen. Darüber hinaus bietet das Tutorial erklärende Texte für den Verbindungsaufbau zum Raspberry Pi über SSH oder den remote Desktop, sowie eine Kapitel 0 genannte Einführung, die wichtige Linux-Kommandos und die Benutzeroberfläche erklärt. Ein wichtiger Pluspunkt.
Anschließend folgen die zahlreichen Beispielprojekte, jeweils mit einer Liste von benötigten Komponenten, Schaltplänen, Steckanleitungen, Zusatzwissen zu den elektronischen Bauteilen und dem Code, um das Projekt zu starten. Der Code, nicht nur zu diesem Starter Kit, steht zudem auf GitHub zur Verfügung. Das ist eine Plattform für Softwareprojekte, um die Quelltexte zu verwalten.
Die Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Das zeigen auch die zahlreichen Bewertungen auf Plattformen wie Amazon und Co. Ganz allgemein wird das Starter Kit durchweg gut bewertet. Die Bewertungen bewegen sich zwischen 4 und 5 Sternen, oft tatsächlich um die 4,5 Sterne. Und das über verschiedene Plattformen hinweg.
Die Rezensionen an sich schwanken aber zwischen „für Einsteiger geeignet“ sowie „genau Richtung für Anfänger ohne konkretes Ziel“ und „nur etwas für Große“ beziehungsweise „Vorerfahrungen sind notwendig“. Das deckt sich mit den Erfahrungen bei unserem Test des Starter Kits. Grundsätzlich ist das Set für EinsteigerInnen geeignet. Die Vielzahl an Teilen bietet ein gutes Kit, um viele verschiedene Projekte ausprobieren zu können. Die umfangreiche Anleitung und der Code laden zudem ein, direkt mit dem Basteln und Programmieren loszulegen. Das alle Texte nur auf Englisch vorhanden sind, ist dann allerdings das große „Aber!“. Denn wer kein Englisch kann oder sich nicht sicher genug fühlt, der ist auf Hilfe angewiesen. Zum Beispiel durch eine Lehrkraft in der Schule, einem Wochenendkurs oder zum Beispiel durch die Eltern. Das ist per se nicht schlimm, muss aber vor dem Kauf berücksichtigt werden.
Das Starter Kit von Freenove bewegt sich aktuell um die 30 Euro. Mal etwas günstiger, mal etwas teurer. Das ist für die Anzahl der Teile, die Qualität, die Box und die Anleitungen, Tutorials und Code-Beispiele absolut gerechtfertigt. Beim Test-Kit waren keine Beschädigungen der Bauteile zu erkennen. Auch die Pins waren, bis auf eine Ausnahme, überhaupt nicht geknickt, wie das hin und wieder in anderen Rezensionen zu lesen ist.
Zu bedenken ist, dass, wer komplett von vorne beginnt, noch ein Raspberry Pi braucht, um überhaupt etwas mit dem Starter Kit anfangen zu können. Falls die Box nicht nur als Teilespender gedacht ist. Die Platine kostet im Schnitt auch ihre 60 Euro. Plus Stromversorgung und anderem Zubehör kommt da schnell ein ordentlicher Betrag zusammen.
Alles in allem ist das Starter Kit von Freenove aber zu empfehlen. Viel Bastel- und Programmierspaß für unter 30 Euro. Zudem viele Beispielprojekte, die mindestens als Inspiration dienen, wenn sie nicht direkt nachgebaut werden sollen.