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Snapchat – Quatsch oder nicht?

Der Messenger Snapchat ist bei Jugendlichen extrem angesagt. Erwachsene dagegen scheitern meist schon an der Bedienung. Was die Ü-25-Fraktion darüber wissen sollte.

Quatsch oder nicht?

Die digitale Welt steckt voller schräger Phänomene. Coding Kids erklärt, ob sie Humbug sind – oder ob sich jeder einmal damit beschäftigen sollte.

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Das ist … Snapchat

Kinder und Jugendliche machen quatschige Selfies, ersetzen das eigene Konterfei mit Tiergesichtern oder verpassen sich einen Filter, der das eigene Gesicht einen Regenbogen erbrechen lässt. Bilder und Videos, die über Snapchat verschickt werden, sind nur zehn Sekunden oder weniger sichtbar, dann sind sie für immer weg. Ein paar andere Funktionen gibt es auch, aber die Vergänglichkeit der Nachrichten und skurrile Filter sind quasi das Fundament des Erfolgs: Snapchat ist aktuell eine der angesagtesten Apps bei jungen Nutzern.

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Ok, das ist es wirklich

Jetzt nochmal für Erwachsene: Snapchat ist eine App für mobile Geräte, die grob gesagt halb Messenger, halb soziales Netzwerk ist. Im Vergleich zu Facebook, Whatsapp oder Instagram gilt Snapchat als das jüngste Netzwerk. Etwa 60 Prozent der Nutzer sind (zumindest in den USA) unter 24 Jahre alt. Der Dienst funktioniert hauptsächlich über Bilder und Videos. Schreiben kann man auch, das passiert aber eher in privaten Chats.

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Was soll der Hype?

Snapchat ist schnell, spontan, bunt und unperfekt. Viele Nutzer berichten von einem großen Suchtpotenzial, was viele Erwachsene wiederum nicht nachvollziehen können. In Ü-25-Kreisen gehört es zum guten Ton, Snapchat furchtbar zu finden. Diese Einschätzung fußt auf einer verbreitet wahrgenommenen Sinnlosigkeit und wird auch durch die extrem unintuitive Steuerung der App befördert. Angesichts der riesigen, jungen, begeisterten Nutzerschar tummeln sich mittlerweile aber auch zahllose Unternehmen und Marken auf Snapchat und nutzen den Kanal für Werbung oder um ihr Image aufzupolieren.

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Kennt Snapchat nächstes Jahr noch irgendwer?

Ja. Zumindest glaubt das vermutlich Facebook-Gründer Mark Zuckerberg. Und der dürfte angesichts seiner Erfahrung in der digitalen Welt nicht gänzlich daneben liegen. In der Vergangenheit bot Zuckerberg den Snapchat-Gründern erst eine Milliarde Dollar für die App, später erhöhte er auf drei Milliarden. Weil Snapchat die Offerten stets rüde ablehnte, schaltete der Facebook-Konzern zuletzt auf Angriff und spendierte seinen Diensten Facebook Messenger, Whatsapp und Instagram Funktionen, die, um es freundlich auszudrücken, von Snapchat inspiriert sind. Snap Inc. ging derweil im Frühjahr 2017 an die Börse, viele Nutzer freuen sich schon auf eine Brille, die Videos aufnehmen und verschicken kann.

Spectacles von Snap (Foto: Snap, Inc.)
Spectacles von Snap (Foto: Snap, Inc.)
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Also, Quatsch oder nicht?

Wie so oft: Es kommt darauf an. Erwachsene monieren zu Recht, dass Hunde- oder Regenbogen-Filter keinen tieferen Sinn haben. Ist Snapchat also Zeitverschwendung? Es spricht einiges dafür! Weniger negativ klingt der Begriff Zeitvertreib. Und den bringt das große Spaß-Netzwerk Snapchat auf jeden Fall. Kinder und Jugendliche loben zudem verständlicherweise, dass sie auf Snapchat (anders als auf Facebook und Whatsapp) nicht fürchten müssen, auf Eltern, Lehrer oder Omas zu treffen. Zumindest noch.

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