Das Wort Algorithmus ist eine lateinisierte Abwandlung des Namens des persischen Astronomen und Rechenmeisters Muhammad al-Chwarizmi („Algorismi“), der im 9. Jahrhundert n. Chr. gelebt hat. Sprich den Nachnamen mal laut aus, dann hörst du die Ähnlichkeit. Des Rechenmeisters Lehrbuch „Über die indischen Ziffern“, das vier Jahrhunderte später ins Lateinische übersetzt wurde, gilt als die wichtigste Quelle des indisch-arabischen Zahlensystems und des schriftlichen Rechnens.
Ada Lovelace war 1843 dann die erste Person, die einen für einen Computer gedachten Algorithmus niederschrieb. Deshalb gilt sie als erste Programmiererin der Geschichte. Heute sind Algorithmen eines der wichtigsten Themen der Informatik und Mathematik. Schlaue Köpfe programmieren sie und geben vor, wie sie in Form von Programmen und elektronischen Schaltkreisen Computer und Maschinen steuern sollen.
Du möchtest dir neues Computerspiel kaufen? Nicht du selbst entscheidest letztendlich, bei welchem Onlineshop es im Warenkorb landet, sondern ein Algorithmus. Zumindest, wenn du das Game über eine Suchmaschine suchst. Denn welche Shops dir dort ganz oben angezeigt werden, das ist kein Zufall.
Firmen sind also in hohem Maß davon abhängig, wie gut ihre Produkte im Netz „gerankt“ werden: Erscheint ihr Shop oder ihre Website auf der ersten Seite bei Google, ist das für sie spitze. Wenn nicht: doof! Und wer bestimmt, wer da zu finden ist? Richtig, der hinterlegte Algorithmus.
Man sollte also immer im Hinterkopf behalten, dass sich Algorithmen nicht irgendein Programmierer ausdenkt. Dahinter stehen Konzerne, die einen wirtschaftlichen Zweck verfolgen. So auch in den sozialen Netzwerken: Hier entscheidet der Algorithmus im Hintergrund, was und wer auf den Newsfeeds der Nutzer bei Facebook oder Instagram angezeigt wird. Und was und wer eben nicht. Bestimmt ist dir auch schon einmal aufgefallen, dass du plötzlich keine Posts von einer bestimmten Freundin oder einer Newsseite, die du gelikt hast, mehr siehst. Damit es nicht langweilig wird, werden die Algorithmen in unregelmäßigen Abständen immer mal wieder geändert. Momentan bevorzugt Facebook zum Beispiel ganz klar die Beiträge von Privatmenschen vor denen von Seiten mit kommerziellem Interesse. Und mit welchem Hintergedanken? Unternehmen sollen Geld für Werbung auf Facebook ausgeben, damit ihre Inhalte öfter ausgespielt werden und so die Konsumenten erreichen können.