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Was, bitteschön, ist ein Algorithmus?

Egal ob im Navi, bei Google oder auf Instagram: Algorithmen steuern im Hintergrund unseren Alltag. Doch wie funktioniert das eigentlich? Wir bringen Licht ins Dunkel.

Das ist ... ein Algorithmus

Ganz allgemein formuliert ist ein Algorithmus eine Reihe von Anweisungen, die Schritt für Schritt ausgeführt werden, um eine Aufgabe oder ein Problem zu lösen. Wenn du zum Beispiel ein leckeres Pasta-Gericht kochst und genau nach Rezept zuerst die Zwiebeln andünstest, dann den Knoblauch hinzugibst und zuletzt die Tomaten, führst du, vereinfacht gesagt, den Algorithmus der Kochanleitung aus.

Ein weiteres Beispiel aus dem Alltag: Das Navi im Auto berechnet die schnellste oder kürzeste Route zu deinem Ziel – mit Hilfe des programmierten Algorithmus. Wenn du unterwegs an einer Ampel halten musst, hast du auch das einem Algorithmus zu verdanken, der das Schaltverhalten definiert.

Besonders oft begegnest du dem Algorithmus auf Google oder anderen Suchmaschinen. Denn wenn du einen Begriff eingibst, zu dem du Informationen brauchst, entscheidet ein sogenannter „PageRank“-Algorithmus darüber, was du zu sehen bekommst. Dieser prüft die Webseiten zuerst nach Kompetenz, Relevanz und Verlinkungsstruktur und sortiert sie dann dementsprechend.

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Ok, und wer hat’s erfunden?

Das Wort Algorithmus ist eine lateinisierte Abwandlung des Namens des persischen Astronomen und Rechenmeisters Muhammad al-Chwarizmi („Algorismi“), der im 9. Jahrhundert n. Chr. gelebt hat. Sprich den Nachnamen mal laut aus, dann hörst du die Ähnlichkeit. Des Rechenmeisters Lehrbuch „Über die indischen Ziffern“, das vier Jahrhunderte später ins Lateinische übersetzt wurde, gilt als die wichtigste Quelle des indisch-arabischen Zahlensystems und des schriftlichen Rechnens.

Ada Lovelace war 1843 die erste Person, die einen für einen Computer gedachten Algorithmus niederschrieb.

Ada Lovelace war 1843 dann die erste Person, die einen für einen Computer gedachten Algorithmus niederschrieb. Deshalb gilt sie als erste Programmiererin der Geschichte. Heute sind Algorithmen eines der wichtigsten Themen der Informatik und Mathematik. Schlaue Köpfe programmieren sie und geben vor, wie sie in Form von Programmen und elektronischen Schaltkreisen Computer und Maschinen steuern sollen.

Was soll das überhaupt?

Du möchtest dir neues Computerspiel kaufen? Nicht du selbst entscheidest letztendlich, bei welchem Onlineshop es im Warenkorb landet, sondern ein Algorithmus. Zumindest, wenn du das Game über eine Suchmaschine suchst. Denn welche Shops dir dort ganz oben angezeigt werden, das ist kein Zufall.

Firmen sind also in hohem Maß davon abhängig, wie gut ihre Produkte im Netz „gerankt“ werden: Erscheint ihr Shop oder ihre Website auf der ersten Seite bei Google, ist das für sie spitze. Wenn nicht: doof! Und wer bestimmt, wer da zu finden ist? Richtig, der hinterlegte Algorithmus.

Man sollte also immer im Hinterkopf behalten, dass sich Algorithmen nicht irgendein Programmierer ausdenkt. Dahinter stehen Konzerne, die einen wirtschaftlichen Zweck verfolgen. So auch in den sozialen Netzwerken: Hier entscheidet der Algorithmus im Hintergrund, was und wer auf den Newsfeeds der Nutzer bei Facebook oder Instagram angezeigt wird. Und was und wer eben nicht. Bestimmt ist dir auch schon einmal aufgefallen, dass du plötzlich keine Posts von einer bestimmten Freundin oder einer Newsseite, die du gelikt hast, mehr siehst. Damit es nicht langweilig wird, werden die Algorithmen in unregelmäßigen Abständen immer mal wieder geändert. Momentan bevorzugt Facebook zum Beispiel ganz klar die Beiträge von Privatmenschen vor denen von Seiten mit kommerziellem Interesse. Und mit welchem Hintergedanken? Unternehmen sollen Geld für Werbung auf Facebook ausgeben, damit ihre Inhalte öfter ausgespielt werden und so die Konsumenten erreichen können.

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Kennt Algorithmen nächstes Jahr noch irgendwer?

Na klar! Sie werden mit fortschreitender Digitalisierung und weltweiter Vernetzung sogar immer noch wichtiger. Denn sie vereinfachen unseren Alltag in vielen Dingen. Aber ein bisschen mulmig werden darf es einem schon, wenn man bedenkt, wie viele Entscheidungen selbstständig und intransparent von Maschinen und Computern getroffen werden, die tief in unser Leben eingreifen. Willkommen in der Zukunft!

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