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Bringt’s das? „Dreißig Minuten, dann ist aber Schluss!“

Wie begleite ich meine Kids gelassen in ihrem Medienkonsum? Wir haben das Buch „Dreißig Minuten, dann ist aber Schluss! Mit Kindern tiefenentspannt durch den Mediendschungel“ von Patricia Cammarata unserem „Bringt’s das?“-Test unterzogen.

Bringt’s das? Der Produkt-Steckbrief

Zahllose Produkte werben in der (digitalen) Welt um Aufmerksamkeit. Doch welche Bastelsets, Apps, Roboter oder Bücher für Kinder und Erwachsene sind ihren Preis wert? Coding Kids verschafft den Überblick.

Worum geht’s?

Der Medienkonsum ihrer Kinder ist für viele Eltern ein großes Thema, das viele Unsicherheiten hervorruft. Patricia Cammarata beschreibt mit viel Humor ihre Sicht der Dinge auf die wichtigsten Fragen, wie zum Beispiel:

  • Wie lange sollen Kinder digitale Medien nutzen?
  • Machen Videospiele wirklich aggressiv?
  • Ist YouTube besser als Fernsehen?
  • Hat Instagram Auswirklungen auf die Körperwahrnehmung von Teenagern?
  • Wie reagiere ich am besten, wenn mein Kind Opfer von Cyber-Mobbing wird?

Wer ist die Autorin?

Patricia Cammarata ist Bloggerin, Autorin, Podcasterin, Erziehungs- und Digitalexpertin – und ziemlich erfolgreich: Ihr Blog dasnuf.de, das sie bereits seit 2004 betreibt, ist bereits mehrmals preisgekrönt. Ihr erstes Buch „Sehr gerne, Mama, du Arschbombe“ (Bastei Lübbe, 10,00 Euro), eine selbstironische, humorvolle Anleitung, wie man im anstrengenden Leben mit Kindern eine entspannte Haltung behält, wurde prompt zum Bestseller. In ihren Podcasts nur30min.de und mkl.wtf unterhält sie sich zu relevanten Themen in Sachen Medienerziehung und Elternsein.

Auch für den Elternratgeber SCHAU HIN! schreibt sie über Kinder und digitale Medien, sie hält Vorträge und sagte auch schon uns von CodingKids.de die Meinung: In ihrem Kommentar „Keine Panik!“ erklärt sie, warum nicht alles Digitale Teufelszeug für Kinder und Jugendliche ist. Und warum Eltern-Angst immer der schlechteste Berater ist.

Mehr lesen:

Hier könnt ihr bei uns auf CodingKids.de einen Kommentar von Patricia Cammarata lesen: „Keine Panik!“

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Was erfährt der Leser?

Gleich zu Beginn verrät Cammarata unter dem Punkt „Das erwartet euch“, dass ihr Buch ganz viele Antworten auf Fragen parat hat, die sich alle Eltern im Laufe der Kindheit ihrer Sprößlinge einmal stellen werden. Darunter auch „Klassiker“ wie „Machen Computerspiele und soziale Medien süchtig?“, „Wie lange sollten Kinder digitale Medien pro Tag nutzen dürfen?“ und „Wann ist der richtige Zeitpunkt, dem Kind ein Smartphone zu kaufen?“

„Prima!“, denkt man sich. Endlich kann man diese leidigen Themen ad acta legen und einfach nach Schema F vorgehen. Aber diese Hoffnung macht die Autorin ganz schnell selbst zunichte. „Wir wollen aber ehrlich miteinander sein, oder?“, fragt sie. Denn: „Den einen Weg für alle Familienkonstellationen gibt es nicht. Es gibt nicht den einen Tipp, der für Dreijährige genauso gut funktioniert wie für Zehn- oder Fünfzehnjährige. (...) Es gibt auch keinen Trick, der daran vorbeiführt, dass ihr euch mit bestimmten Themen beschäftigt, und auch keinen, der es euch erspart, das eine oder andere Medienprodukt selbst auszuprobieren und eigene Erfahrungen zu sammeln.“ Dann wäre das ja geklärt.

„Vollständigen Schutz gibt es weder durch gesetzliche noch durch technische Maßnahmen. Der effektivere Schutz ist ein aufgeklärtes Kind plus die vertrauensvolle Beziehung zwischen Eltern und Kind.“ Patricia Cammarata

Ein guter Wegweiser ist „Dreißig Minuten, dann ist aber Schluss! Mit Kindern tiefenentspannt durch den Mediendschungel“ trotzdem, um nicht die Nerven zu verlieren. Denn die Autorin hat auf in dem 317 Seiten starken Ratgeber wirklich an alles gedacht, was Eltern im Jahr 2020 in Sachen Medienkonsum beschäftigt.

Los geht es mit der Frage, wie ein „Digital Immigrant“ (Elterngeneration) eigentlich einen „Digital Native“ (Kinder) medienfit machen kann. Dann kommt ein Kapitel zu „Mama, kann ich YouTube“ mit Regeln und Tipps zum Video-Portal, unter anderem „Paw Patrol? Ja! So schrecklich sehen Bisswunden aus? Nein!“ und „Geh sterben, Du Nutte!“ – Hate-Speech und Kommentarkultur.

Danach beschäftigt sich Cammarata ausführlich mit WhatsApp („Muss es unbedingt ein WhatsApp-Klassenchat sein?“, „Unglaublich – aber ein Leben ohne WhatsApp“). Und geht auf angesagte visuelle soziale Plattformen wie TikTok, Instagram und Snapchat ein.

Auch heikle Themen werden ohne Umschweife angesprochen: Internet-Sucht, Pornokonsum und der Umgang mit Cyber-Mobbing, inklusive der schwierigen Frage „Was tun, wenn mein Kind der/die Täter/in ist?“.

Ganz am Ende des Buches gibt es dann eine Sammlung von „langersehnten Antworten in Sachen Medienerziehung“.

Also, bringt’s das?

Was Patricia Cammarata auch in diesem Buch total gut kann: Sie schafft es, das große, oft verteufelte Thema „Neue Medien und Kinder“, das bei vielen wenn nicht mit Angst, dann doch mindestens mit Respekt und Unsicherheiten besetzt ist, völlig gelassen und mit jeder Menge Humor aufzuarbeiten. Trotzdem basiert alles, was sie erklärt, auf harten Fakten. Egal, ob als Eltern(teil) oder Pädagoge: Nach der Lektüre denkt man sich einfach nur „Wie spannend! Packen wir’s an.“

„Dreißig Minuten, dann ist aber Schluss! Mit Kindern tiefenentspannt durch den Mediendschungel“; Patricia Cammarata; ISBN 978-3-8479-0049-8, 16,00 Euro, Eichborn Verlag in der Bastei Lübbe AG.

Der Buchstart ist vorverlegt, ab 20.3.2020 erhältlich!

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